Premiere in der WNBL
Mit der Saison 2022/2023 ging erstmalig das Kooperationsprojekt für die weibliche Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) an den Start, in dem gemeinsam mit der HTG Bad Homburg Falcons und der SG Weiterstadt Basketball leistungsorientierten jungen Basketballerinnen die Möglichkeit geboten werden sollte, sich auf Bundesliga-Niveau weiter zu entwickeln. Trotz verpasster direkter Qualifikation konnte das Kooperationsteam der Südhessen Juniors unter der Lizenz des in Grünberg angesiedelten Team Mittelhessen in der WNBL-Gruppe Mitte antreten. Gegnerinnen in der Hauptrunde waren die Mannschaften der Chemcats Chemnitz, DJK Don Bosco Bamberg, Junior Dolphins Marburg, Main Sharks Würzburg, Post SV Nürnberg und der Rhein-Main Baskets.
Regular Season und Playdowns
Die Saison begann für Team Mittelhessen mit eine hauchdünnen Auswärtssieg in Bamberg nach Overtime, durch den auch gleich klar wurde, welche sportlichen und mentalen Herausforderungen Spielerinnen und Coaches während der Spielzeit zu matchen haben würden. Trotz dieses guten Starts war dann in der Hinrunde gegen die starken Teams der Rhein-Main Baskets, der Main Sharks Würzburg, der Chemcats Chemnitz und auch gegen den Post SV Nürnberg nichts zu holen und es hagelte teilweise sehr deutliche Niederlagen. Einen Wendepunkt in der Saison markierte dann der sichere Auswärtssieg bei den Junior Dolphins Marburg, der den Glauben an die eigenen Fähigkeiten zurück brachte und an den sich weitere Siege in der Rückrunde gegen Bamberg, Chemnitz und erneut Marburg anschlossen. Kurzzeitig schien es sogar möglich Tabellenplatz 4 und damit die Playoffs anzugreifen, aber nachdem das Auswärtsspiel gegen die Konkurrenz aus Nürnberg dann doch recht deutlich verloren ging, schloss man die Regular Season als fünftes von insgesamt sieben Team ab.
Diese Platzierung war gleichbedeutend mit der Teilnahme an den Playdowns und sechs weiteren Spielen gegen die drei letztplatzierten Teams der WNBL-Gruppe Süd, nämlich die Flying Towers Speyer, BBU 01 Ulm und TS Jahn München. Da die Ergebnisse gegen die Playdown-Teilnehmer aus der eigenen Hauptrundengruppe mit in die Abstiegsrunde genommen wurden, startete Team Mittelhessen dort mit vier Siegen auf dem Haben-Konto. In den Playdowns konnten dann noch vier weitere Siege eingefahren werden, so dass alle Konkurrentinnen der Abstiegsrunde mindestens einmal geschlagen wurden. Das Ende einer langen Saison mit 12 Spielen in der Hauptrunde und 6 weiteren Partien in den Playdowns bescherte Team Mittelhessen eine ausgeglichene Bilanz von insgesamt 9 Siegen und 9 Niederlagen. Bezogen auf die Abstiegsrunde schloss man sogar mit 8 Siegen und nur 2 Niederlagen ab.
Trotz dieser guten Ausgangsposition hatte ein 38:51 bei BBU 01 Ulm am letzten Spieltag zur Folge, dass man in einem Dreiervergleich mit Ulm und München das schlechteste Korbverhältnis hatte und am Ende doch absteigen musste. Insofern sehr unglücklich, als die Performance von Team und Coaching-Staff ab der Rückrunde der Regular Season wirklich beeindruckend war und die Entwicklung der neu formierten Mannschaft einen guten Weg genommen hatte. Um sich für die WNBL-Saison 2023/2024 einen Spot zu sichern, wird nun erneut der Umweg über die Qualifikation erforderlich, die voraussichtlich Mitte Juni stattfindet.
Perspektive und Ausblick
Durch die erstmalige Beteiligung der BG Darmstadt Roßdorf am Spielbetrieb der weiblichen Nachwuchs-Bundesliga hat sich gezeigt, dass das sportliche und organisatorische Niveau zwar hoch, aber durchaus zu bewältigen ist. Für die Spielerinnen bedeutet die Zugehörigkeit zu einem WNBL-Team einerseits Bestätigung ihrer sportlichen Leistungen, andererseits aber auch Aufwand und sehr viel Fokus. Die Trainingsintensität und die Entfernungen im Trainingsbetrieb, speziell in einer Kooperation, bei der sowohl in Darmstadt als auch in Bad Homburg trainiert wird, sind erheblich und auch die Auswärtsfahrten zu Spielen in München, Chemnitz, Nürnberg usw. füllen ein Wochenende schnell komplett aus. Für die Mädchen des jeweils oberen Jahrgangs ist die WNBL-Saison gleichzeitig die letzte Spielzeit im Jugendbereich und stellt insofern in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes dar.
Unter dem Strich bleiben von der WNBL-Saison 2022/2023 tolle Spiele, viele Autobahnkilometer und eine Gruppe von Spielerinnen, die sich gemeinsam mit ihren Trainern in erstaunlich kurzer Zeit gefunden hat und in der Lage war, als Team ein hohes sportliches Level zu erreichen. Ein WNBL-Projekt lässt sich in Abhängigkeit von den Perspektiven und Wünschen unserer Spielerinnen also jederzeit wiederholen. Dabei eröffnet die Kooperation mit anderen Vereinen auch die Möglichkeit, Einblicke in deren Organisation zu gewinnen und dabei die eine oder andere Anregung mitzunehmen. Last but not least ist allen zu danken, die diese Spielzeit ermöglicht haben: supportende Eltern, organisierende Vereinsverantwortliche und vor allen Dingen Spielerinnen und die Trainer, die den eigentlichen Beitrag zum Gelingen geleistet haben…
Jens Daube
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Wie ist die Saison für Euer Team gelaufen?
Wir würden sagen, dass die Saison eigentlich sehr gut gelaufen ist, weil wir ein vierköpfiges Trainerteam waren, das die WU10 und die WU12 betreut hat und wir uns gegenseitig sehr unterstützt haben. Wir konnten uns immer gut auf die Trainings vorbereiten und das hat dann auch deshalb viel Spaß gemacht, weil die Kinder und die Eltern super mitgemacht haben. Die Organisation von Klanki und Janina war wirklich top. Am Ende konnten wir auf den Plätzen 1 und 5 in der WU10 und mit den älteren Mädchen aus der WU10 auf Platz 5 in der WU12-Runde abschließen, was in Summe eine sehr erfolgreiche Saison bedeutete!
Was hat besser geklappt, als Ihr es vor der Saison erwartet hättet?
Der Umgang mit den Kindern war für uns viel einfacher, als wir es als Trainer-Rookies erwartet hätten, weil wir versucht haben möglichst viel Abwechslung ins Training zu bringen. Auch die Vermittlung der Grundlagen hat super funktioniert. Manchmal mussten wir unsere eigenen Erwartungen dann auch etwas bremsen, weil das Niveau bei den Anfängern einfach so unterschiedlich ist. Stressig war für uns am Anfang, dass wir schwer einschätzen konnten, was den jungen Spielerinnen wirklich hilft.
Gab es etwas, was Euch während der Saison total überrascht hat?
Es gab Spielerinnen, die sich in in kurzer Zeit sehr stark verbessert haben, auch bei den sehr jungen. Überraschend für uns war außerdem, dass speziell die Kids im höheren Jahrgang der WU10 schon ziemlich viel Skills mitgebracht haben. Schön war auch, dass wir neuen Coaches direkt so offen aufgenommen worden sind, obwohl die uns ja garnicht kannten. Man hatte sehr schnell eine entspannte und spaßige Atmosphäre beim Training.
Was würdet Ihr für den Trainings- und Spielbetrieb in der kommenden Saison verändern?
Nächste Saison wollen wir gerne versuchen, auch Übungen, die eigentlich nicht so viel Spaß machen, abwechslungsreicher zu gestalten. Wir brauchen mehr verschiedene Sachen, die aber trotzdem sinnvoll sind und aufeinander aufbauen. Vom Organisatorischen her sollten die Aufgaben noch gleichmäßiger verteilt werden und der Informationsaustausch untereinander kann ja immer noch verbessert werden.
Würdet Ihr als Coaches Euch etwas wünschen, das Euren Job einfacher machen würden?
Die Kommunikation innerhalb des Trainerteams ist super wichtig, gerade wenn viele Trainer am Start sind. Es ist aber nicht leicht das auch umzusetzen, wenn die Coaches sehr unterschiedliche Tagesabläufe mit Schule und Arbeit haben. Und dass unsere Trainings immer in Roßdorf waren, war manchmal anstrengend, wenn man in Darmstadt wohnt. Prinzipiell finden wir es sehr schön, wenn alle Teams auch ein Training im Orpheum haben.
Carlotta Lacher und Tessa Zimmermann
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