Nach der etwas unglücklich verlaufenen Auswärtspartie in München und einem spielfreien Wochenende zur Erholung, traf man an diesem Samstag mit dem Team von BBU 01 Ulm auf das nächste Schwergewicht aus der Hauptrunden-Gruppe Süd. Tip-off im Bad Homburger Primodeus Park war um 13.30 Uhr. Durch die Niederlage gegen TS Jahn München hatte dieses Spiel insofern bereits eine gewisse Bedeutung, als Ulm seine beiden ersten Playdown-Partien gegen Bamberg und Marburg gewonnen hatte. Der eine Sieg mehr, den man aus der Regular Season in die Playdowns mitgenommen hatte, war dadurch schon egalisiert.
In Bestbesetzung antretend, ließ Team Mittelhessen vom Start weg wenig Zweifel daran, dieses Spiel gewinnen zu wollen. Schnelle Offense und aufmerksame Defense sorgten dafür, dass man sich bereits nach drei Minuten beim Spielstand von 10:4 das erste Mal ein wenig absetzen konnte. Aber Ulm erwies sich als das erwartet robuste und spielstarke Team und konnte innerhalb kurzer Zeit kontern. Obwohl man quasi ohne Ballverluste durch das Viertel kam und zudem etliche Assists verteilte, stand es nach 10 Minuten trotzdem nur 17:14 für die Heimmannschaft. Der Grund hierfür lag auch in der Abschlussschwäche aus dem Zweier-Bereich, aufgrund der sich mancher einfache Lay-Up nicht in Punkte umwandeln lassen wollte. Trotzdem gelang es auch im zweiten Viertel zunächst sehr gut, die eigene Dominanz aufrechtzuerhalten und alle Annäherungsversuche der Ulmerinnen abzuwehren. Ein Durchhänger in den letzten zwei Minuten vor der Halbzeit sorgte allerdings dafür, dass aus einem 8-Punkte-Vorsprung beim Stand von 29:21 noch ein Halbzeitstand von 29:33 werden konnte. Eindrucksvoller 12:0-Run der Gäste…
Etwas verblüfft über die Konsequenz mit der die Ulmerinnen ihre Dreier trafen, wenn man sie nur halbwegs offen werfen ließ, musste sich das Heimteam nach der Halbzeitpause erst wieder vorsichtig zurück ins Spiel tasten. Das fiel in Viertel drei noch schwer, weil die Mädchen aus Ulm nun ihrerseits immer eine Antwort parat hatten und teilweise sehenswert kombinierten. Trotz eines zeitweiligen 9-Punkte-Rückstands hatte man aber nie den Eindruck, dass sich Team Mittelhessen endgültig abhängen lassen würde und so war man vor Viertel vier tatsächlich auch „nur“ 5 Punkte tief. Die letzten 10 Minuten hatten es dann wirklich in sich und sorgten dafür, dass es in der gut gefüllten Halle richtig laut wurde.
Schienen zunächst die Ulmerinnen durch einen Mini-Lauf das bessere Ende für sich zu haben, hielt Team Mittelhessen doch entschlossen dagegen und schaffte es sechs Minuten vor dem Ende auszugleichen. Im Anschluss entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit permanenten Führungswechseln, bei dem die Ulmerinnen vor allem von ihrer guten Dreierquote profitierten. In Teamfouls und mit jeweils nur noch einer Auszeit gingen beide Teams beim Stand von 64:65 für die Gäste in die letzte Minute. Ein getroffener Freiwurf 30 Sekunden vor Schluss sorgte für den Ausgleich und Ulm konnte im folgenden Angriff nichts Verwertbares produzieren. Damit war der Sieg für Team Mittelhessen in greifbarer Nähe und tatsächlich sorgte ein Korbleger drei Sekunden vor dem Ende für einen 2-Punkte-Vorsprung. Der Rest war Drama pur, denn Ulm konnte, nachdem die letzte Auszeit genommen war, im Vorfeld einwerfen und fand dabei auch tatsächlich ihre Zielspielerin unter dem Korb. Diese war nur durch ein Foul am Abschluss zu hindern und verwandelte den ersten ihrer beiden Freiwürfe sicher. Beim zweiten Versuch versagten dann allerdings die Nerven und der Rest war großer Jubel bei den Gastgeberinnen und ein hauchdünner 67:66 Erfolg.
Unterm Strich natürlich ein glücklicher Sieg, was bei einem so knappen Ergebnis nicht verwundern kann und ein wenig an die Auftaktpartie in Bamberg erinnerte, die man erst nach Overtime mit 2 Punkten gewinnen konnte. Allerdings dokumentiert sich die konzentrierte Leistung auch dadurch, dass man sich nur 13 Turnovers gegenüber fast 40 in München leistete und doppelt so viele Assists wie die Gegnerinnen spielte. Insgesamt gelang es zudem ganz gut, die körperliche Überlegenheit der Ulmerinnen unter den Körben zu kompensieren und so verlor man das Rebound-Duell mit 24:28 nur knapp. Am Ende taten 9 Steals ein übriges und die Freude über diesen hart erarbeiteten Sieg war riesengroß.
Mit jetzt sechs Siegen und einer Niederlage hat Team Mittelhessen nach diesem Spieltag Ulm für den Moment wieder überholt. Am kommenden Sonntag, den 02.04. geht es dann nach Schwäbisch-Hall, wo man im ersten Rückspiel der Playdowns gegen die Flying Towers antritt. Das nächste Heimspiel findet am Wochenende nach Ostern, genauer gesagt am 16.04.2023 statt. Team Mittelhessen freut sich auf ähnlich zahlreiche und lautstarke Unterstützung wie an diesem Wochenende.
Spieltaginfos und Fotos ab Montag auf Instagram…
Foto und Bericht: Jens Daube